Hochregal bewegt 300 t Ware

Fahrbare Regalreihen sparen Grundfläche

Inge Reisinger meint, Elvedi habe sich bei der Umsetzung der ambitionierten Hochregalanlage als sehr kompetenter Partner erwiesen: „Wir sind mit dem Ergebnis höchst zufrieden.“
Die 31 Achsen können mit jeweils rund 12 t belastet werden – in Summe kann das Regal mit über 300 t Ladung fahren.
Trotz großzügiger Arbeitsbreite spart der Entfall weiterer Gänge etwa 800 m² Hallenfläche.
Per Fernbedienung kann eine Regalreihe geöffnet werden, ohne vom Stapler zu steigen.
Sicherungen sorgen dafür, dass das Regal erst bewegt werden kann, wenn sich niemand zwischen den Regalreihen aufhält.
Die mobile Hochregalanlage kann auseinander gefahren werden, um einen Gang freizugeben.

Melioration – in Österreich versteht man darunter eine Bodenordnung zur Schonung der Landschaft – kann dem Wachstum eines Unternehmens Grenzen setzen. Um für das neue Lager möglichst wenig Grundfläche zu brauchen, ließ die Großtischlerei Josef Göbel ihre Hochregale vom Lagertechnikspezialisten Elvedi auf Rollen stellen. So braucht man nur noch einen einzelnen Gang zwischen den Regalen, den man nach Bedarf öffnet, und spart etwa 800 m² Hallenfläche. Pro Regalreihe werden dabei mehr als 300 t Ware bewegt.   

Text & Fotos: Robert Kittel 

Das Umweltbewußtsein der Österreicher führe gelegentlich zu wegweisenden Lösungen, erzählt Inge Reisinger, Mitglied der Geschäftsleitung von Josef Göbel. „Uns gibt es seit 1874, wir sind ein traditioneller Tischlereibetrieb in der mittlerweile fünften Generation.“ Allerdings – die Zeiten ändern sich, Fladnitz an der Teichalm liege heute im Naturpark Almenland, „was selbst in den ausgewiesenen Industriezonen strenge Auflagen bedeutet.“ Man sei seit vielen Jahren Elvedi-Kunde: „Wir hatten ja vorher schon konventionelle Hochregale im Einsatz und fragten dann an, ob die auch mit mobilen Hochregalen Erfahrung haben.“ Man hatte.

Gangbreiten kosten Platz

Dabei hätte es bei Göbel vermutlich gar keines gesetzlichen „Anreizes“ bedurft. Das Unternehmen ist blitzsauber, Umweltbewußtsein gehört ganz offensichtlich zur Firmenphilosophie: „Wir haben überlegt, wie wir Flächenbedarf und Bodenverdichtung so gering wie möglich halten können“, erzählt die versierte Ingenieurin und da habe eine mobile Regalanlage einfach am meisten Sinn gemacht: „Wir haben bei Massivholzstapeln Längen von bis zu sechs Metern. Bei einer konventionellen Anlage müsste ich daher zwischen jeder Regalreihe rund sieben Meter Gangbreite haben.“ Das läppere sich – „durch die Mobilität dieses Lagers muss ich nur eine einzige Gangbreite rechnen. Bei 7 m mal 42 m Länge komme ich also auf rund 800 m² Flächenersparnis.“   

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„Gewichtige“ Holzwerkstoffe

Die technischen Daten, die Reisinger alle aus dem Gedächtnis anführt, sind beeindruckend: „Die Anlage ist 42 m lang und hat 31 Achsen“, also etwa alle 1,2 m sei eine Fahrschiene in das für eine möglichst geringe Bodenverdichtung verstärkte Fundament eingelassen, „Pro Achse haben wir eine Gesamtbelastung von ungefähr 12 t, also komme ich pro Fahrwagen bei maximaler Belastung auf 372 t.“ Dabei sei die Stabilität beeindruckend: „Wir haben den Warenbestand in die neue Halle umgelagert und dabei war es teilweise nötig, die Fahrwagen einseitig maximal zu belasten – und die Anlage war trotzdem voll funktionstüchtig.“ Reisinger hebt die Qualität der Lagerung hervor: „Vorher war es für uns schwierig, Plattenwerkstoffe entsprechend klimatisiert zu lagern, was Auswirkungen auf die Qualität des Endproduktes hatte. Je besser ich nämlich das Material lagern kann, desto besser wird auch mein Endprodukt – und da tun wir uns jetzt einfach leichter.“ 

Gänge öffnen sich auf Knopfdruck

Zu bedienen sei die Regalanlage sehr einfach, meint Reisinger: „Man kann das Regal direkt an den Fahrwägen mit einem Taster bedienen oder mit einer Fernbedienung vom Stapler aus. Was natürlich sehr praktisch ist, weil der Staplerfahrer nicht vom Fahrzeug steigen muss, sondern mit seiner Ware ankommt, die Regalreihe öffnet und dabei am Stapler sitzen bleiben kann.“ Sicherheitseinrichtungen verhindern es, eine Regalreihe zu schließen, wenn sich jemand dazwischen aufhält. Ein neuer Gang kann erst geöffnet werden, nachdem der Vorbenutzer die Anlage verlassen hat.

„Sind sehr zufrieden“

Elvedi habe sich als ein guter Partner erwiesen: „Man muss die Warenbelegung gut planen, weil wir ja nicht nur ein Produkt haben, sondern viele verschiedene Produktgruppen – alles hat andere Längen, ein anderes Gewicht. Herr Garber war da für uns eine sehr seriöse und kompetente Unterstützung.“ Die Regalanlage habe sich in der Praxis ausgezeichnet bewährt und laufe sicher und störungsfrei. Aus Reisingers Sicht sei für die erfolgreiche Verwirklichung eines derartigen Projektes die Planungsphase sehr wichtig: „Und da muss ich wirklich sagen, dass sich die Firma Elvedi als sehr kompetenter Partner erwiesen hat. Wir sind mit dem Ergebnis höchst zufrieden.“